Seit dem wir unsere Eingänge neu gemacht haben, ist uns aufgefallen das bei Regen das Wasser zwischen Wand und Dachrinne durchkommt. Nach Begutachtung des Vordaches, viel auf das die Teerpappe da drauf nicht mehr so gut in Schuss ist. Es Läuft also Wasser durch die Teerpappe unter das Tropfblech an der Dachrinne vorbei.
Das Einfachste wäre jetzt die alte Dachpappe runter zu machen und neue wieder drauf. Dachte ich. Anfangs…. Aber wie das bei solch alten Häusern so ist, wird man ja gerne mal überrascht und aus einem kleinen Vorhaben wird eine Mosterbaustelle.
Ich habe also mal an einer Ecke angefangen die Teerpappe zu lösen und zu schauen wie es da drunter aussieht. Das Ergebnis hat mich überrascht.
Unter der Teerpappe kommt kein Beton, Es kommt Styropor und Dachlatten zum Vorschein. Wir die da damals die Teerpappe drauf bekommen haben ist mir ein Rätzel. Ich vermute die haben Flüssigen Teer da drauf gekippt und dann eine Lage Teerpappe draufgelegt. Das erklärt auch die Unebenheiten auf dem Vordach. Aber was nun? Um da direkt neue Teerpappe drauf zu machen ist es zu uneben und zu „poröser“ Untergrund. Darauf würde nix halten.
Die Idee ist jetzt, mit OSB Platten eine ebene Fläche auf das Dach zu machen und dann darauf die neuen Lagen Bitumbahnen aufzubringen. Gestern habe ich die 22 mm starken Platten bereits im Baumarkt gekauft. Dann hat mich allerdings eine Migräneattacke außer Gefecht gesetzt.
Die Löcher hatte ich übrigens erst mal provisorisch mit Flicken zu gemacht. Nicht das ich noch ein Pool auf dem Dach bekomme.
Heute passte das Wetter mit meiner Zeit mal gut zusammen das ich das Projekt weiter machen konnte. Die OSB Platten liegen ja schon ein paar Tage hier rum und heute durften sie dann endlich mal auf das Dach. Ich habe 5 OSB Platten im Baumarkt gleich auf Länge schneiden lassen. Ich musste sie also nur noch auf das Dach legen und mit Nut und Feder verbinden. Um die Verbindung noch stabiler zu bekommen, habe ich „alles Kleber“ aus der Klebepistole in die Nuten gedrückt, bevor ich die Platen zusammen gesteckt habe. Zusätzlich habe ich noch eine Holzleiste untergelegt, an der die Platten festgeschraubt sind. Noch weitere Schrauben halten die Platten auf dem Dach fest.
Jetzt kann die erste Schicht Dachpappe auf das Holz. Hierfür habe ich die Länge ausgemessen und die Bahn am Boden zugeschnitten. Das geht mit einem Kuttermesser ganz gut. Ich habe zwei Bahnen benötigt, wovon die zweite Bahn in der Breite ebenfalls geschnitten werden. Das geht am einfachsten, wenn man mit Kreide einen Strich auf die Dachpappe malt und dann mit dem Kutten entlang eines aufgelegten Brettes schneidet. Die erste Lage Dachpappe wurde festgenagelt.
Als nächste Lage kommt dann dickere, grob besandete Teerpappe. Diese wird mit einem Gasbrenner auf das Dach draufgeschweißt. Auch hier habe ich die Bahnen erst am Boden geschnitten. Diese Bahnen sind aber 20 cm länger, damit die Teerpappe am Rand um die Kante rum geschweißt werden kann. Die Bahnen müssen mindestens 10 cm überlappen. Zudem sollte man von unten anfangen damit das Wasser später über die Naht rüber fliest und nicht dort rein.
Leider wird es ja nach der Zeitumstellung immer so früh dunkel so das die Letzte Bahn auf morgen verschoben wurde.
Nach dem ja das Dachdecken wegen Dunkelheit abgeprochen werden musste, ging es bei frischem Tageslicht noch mal neu ans Werk. Es war noch eine Bahn aufzuschweißen. Eigentlich wollten wir die letzte Bahn noch ein Stück an der Wand mit hoch machen, aber das wäre von der Verarbeitung zu umständlich geworden. Die Lösung war dann ein 15 cm Streifen der um die Ecke geschweißt wurde.
Auf diesen kleinen Streifen wurde dann die letze Bahn geschweißt. Hier wird mit dem Gasbrenner sehr nah am Haus gearbeitet. Das ist nicht ganz ungefährlich und man sollte immer einen Wasserschlauch parat haben. Wie heiß der Brenner ist, habe ich mal an einem Stück Haut getestet, welches zwischen Handschuhende und Jackenanfang herausgeschaut hat. Da wächst kein Haar mehr…
Es ist schön anzuschauen – die Bastelarbeiten in deinem Blog. Man kann nicht glauben, dass hier kein Schreiner am Werk ist. Die Kinderbank mit Tisch oder das Hochbett – einfach genial.
Eigendlich dachte ich, ich finde hier wie man ein Holzvordach selber baut. Aber was nicht ist, kann ja noch werden 🙂