Eigentlich entstanden aus einer Anfrage, ob ich für einen Namenhaften Hersteller ein Projekt zum Thema Schrägwand machen kann, habe ich ein Regal für meinen Sohn gebaut.
Mein Sohn hat von mir sein langersehntes Hochbett gebaut bekommen. Nun war an der Stelle wo sein altes Bett stand Platz frei. Zuerst aufgefüllt mit einem Schwedischem Regal. Aber das passte nicht so richtig, also musste ein neues her.
Man kann Regale kaufen. Keine Frage. Aber passen die dann auch immer zu den Gegebenheiten? Gerade wenn es sich um ein Dachgeschoss handelt, ist es schwer bezahlbare und passende Möbel zu finden. Wenn man dann gerne mit Holz arbeitet, sucht man nicht lange, man baut sich das Teil passend zum Zimmer einfach selber.
Der Plan
Normalerweise bau ich immer aus dem Kopf heraus. Also einfach mal drauf los. Aber normalerweise kann ich dann auch auf meine Holzreste zum verwerten zurückgreifen. Bei einem solchen Projekt muss ich das Material aber erst extra kaufen, und damit ich nicht zu viel oder die falschen Maße kaufe, muss erst mal eine Zeichnung als Berechnungsgrundlage her.
Nach dem klar war, wie viel ich wovon brauche, ging es in den Baumarkt. Als erstes mal ausrechnen lassen was mich das Holz im Zuschnitt kostet. WOW, etwas über 320€. Nach einigem überlegen frage mich der Baumarktangestellte warum ich nicht die B-Ware nehme. Die kann ich mir vorher aussuchen und die hat auch ungefähr die passenden Maße. Ich könne sie mir auch zuschneiden lassen.
Ich habe mir die Bretter angesehen. Sie waren qualitativ vollkommen ausreichend für mein Vorhaben. Zudem waren es Preisunterschiede bis zu 20€ pro Brett. So haben die Bretter nur 118€ gekostet.
Mit mehreren Tauchschnitten nebeneinander war die Nut passend gesägt.
Dann noch schnell einen Test ob die Teile auch wirklich zusammen passen.
Da die Kanten der Dachlatten gefast sind, habe ich den Anschlag des Bandschleifers zusätzlich noch auf 45° gestellt um die Fase ebenfalls zu schleifen.
Dieses wird mit den langen und den kurzen Seitenteilen so gemacht. Die kurzen kommen später unter die Schrägung.
Der Ausschnitt wird genau so tief wie das Brett gemacht, so dass es einen nahtlosen Übergang zwischen Dachlatte und Brett gibt.
Um den Rahmen jetzt mit dem Brett zu verbinden, werden Löcher in die Dachlatte gebohrt, und durch diese mit Schrauben an dem Brett befestigt. Hier kann man die Schrauben später nicht sehen.
Die Außenseiten sind mit Dübeln versehen, auf die der Deckel gesteckt wird. Das ganze wird zusätzlich noch verleimt, damit es gut hält. Da es durch die Türen und Schubladenelemente bei den mittleren Regalwänden auf Genauigkeit ankommt, sind diese Verschraubt.
Um den genauen Abstand für die mittleren Regalwände möglichst einfach hinzubekommen, einfach vier auf die passende Länge abgeschnittene Dachlatten nehmen und festklemmen. So braucht man die Seitenwände nur noch dagegen stoßen lassen. Bei den Schubladen und Türenelementen handelt es sich um Komponenten aus einem schwedischen Möbelhaus. Hierfür wird eine Breite von 33,5cm gebraucht. Also ist der Abstandshalter in dem Fall 33,5cm breit.
Damit man später die Schrauben für die Verschraubung der Regalseitenwände nicht sieht, wird hier mit einem Trick gearbeitet. Man bohrt erst ein 10mm Loch, welches nicht ganz durch den Deckel geht. In der Mitte des Loches Bohrt man dann ein 5mm Loch das ganz durch den Deckel geht. Jetzt kann man mit einer 5mm Schraube Decken und Regalwand zusammen schrauben. In das 10mm Loch wird dann später ein Stück 10mm Rundholz geleimt und bündig abgeschnitten. Schon ist das Loch verschwunden.
Das erste Regalbrett wird so angebracht, das es 33,5cm von der Oberkante entfernt ist. Das ist das genaue Maß für ein Türenelement. Dieses wird gemäß Anleitung zusammengesetzt und eingebaut. Vorher muss die Kante in dem Regal noch ausgeglichen werden, damit das Türenelement richtig befestigt werden kann. Dazu habe ich einfach alte 2cm dicke Bretter genommen und ins Regal geschraubt. Daran wird das Türelement dann festgeschraubt. Optik ist hier egal da der Türbausatz dieses dann verdeckt.
Das nächste Regalbrett wird 15cm tiefer angebracht. Das ist ein guter Abstand um dort CD´s aufzubewahren. Das Regalbrett darunter muss wieder 33,5cm tiefer sein, um das Schubladenelement einzubauen. Dann kommen wieder 15cm Platz um darunter ein weiteres Türenelement einzubauen. Die weiteren Regalbretter werden dann nach Belieben eingesetzt.
Der Klebestreifen wird einfach am Deckel hinten festgeklebt und bis zu einer Steckdose verlegt. Hier das ganze mit dem Adapter verbinden und den Empfänger für die Fernbedienung platzieren.
Benötigtes Material
Stk. | Beschreibung | Material | Maße |
---|---|---|---|
8 | Dachlatten | Fichte | 4x6x139 |
2 | Dachlatten | Fichte | 4x6x150 |
4 | Dachlatten | Fichte | 4x6x47 |
6 | Dachlatten | Fichte | 4x6x47 |
2 | Dachlatten | Fichte | 4x6x157 |
5 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x50 |
2 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x46 |
3 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x76 |
4 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x139 |
5 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x37,5 |
1 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x150 |
1 | Leimholz | Fichte | 1,8x40x143 |
1 | Rundholz | Fichte | 0,1×100 |
Maße
Ich habe es zwar schon gesehen, bin aber ob der Präzision doch beeindruckt. Ich habe vor einigen Tagen erst einen Aufsatz für die Waschmaschine und bin aber leider an den Details grandios gescheitert – Aber wieder was gelernt habe ich 🙂