Dremel DSM20 Produkttest

Dremel hatte mich ja angeschrieben, ihre DSM20 Mini-Kreissäge zu testen. Zu der Maschine gab es einiges an Zubehör dazu.  Ich hatte hier bereits dazu berichtet. Ich war wegen ner fetten Erkältung leider noch nicht dazu gekommen, ein richtiges Projekt (abgesehen vom Kindle Halter) zu machen. Ich hatte aber bereits einige Tests mit der Maschine und dem Zubehör gemacht. Wirklich zufrieden bin ich nicht. Bei Gelegenheit werde ich aber noch mal weiter testen. Vielleicht muss man sich erst mal an die Tücken gewöhnen…

An sich ist die Maschine gut, der Motor ausreichend Kraftvoll. Aber für meinen Geschmack hat sie zu viele negative Punkte:
1) kein Sanftanlauf. Beim einschalten gibt es einen ordentlichen Ruck. Setzt man die Maschine vor dem Einschalten an die Gewünschte Schneid-Position, ist diese durch den Ruck beim Einschalten wieder flöten.
2) Befestigung Parrallelanschlag ist Fummelkram. Man muss ein Plättchen einlegen um den Anschlag zu befestigen. Beim festschrauben verändert die Schraube die Position des Anschlages, zudem kann man das Plättchen leicht verlegen.
3) Der Fuß ist irgendwie auf der falschen Seite. Ich als Rechtshänder halte mein Werkstück mit der Linken Hand fest, mit der Rechten die Maschine. Der Abschnitt würde dann rechts von der Maschine abfallen. Dort ist aber der Fuß der Maschine. Wenn man nun also ein sehr schmales Stück abschneiden will, hat der Fuß kaum Auflage.
4) Maschine „eintauchen“. Der Federmechanismuss ist zu leicht. Alleine durch das Gewicht der Maschine senkt diese sich schon. Man hat sehr wenig gefühl im „eintauchen“. Ebenso merkt man nicht wenn man am Anschlag des eintauchens angekommen ist. Durch die Hebelwirkung kann man dann ganz leicht den Fuß vorne wieder anheben, wodurch die Schnitt-tiefe wieder verloren geht.
5) Anschlag. Die Anschläge würde man jetzt intuitiv auf der Linken Seite der Maschine positionieren. Dadurch das nur vor und hinter dem Sägeblatt Gehäuse ist, kann man sehr leicht kippeln und somit einen doch nicht so gerade Schnitt herstellen. Dafür müsste man die Anschläge auf der rechten Seite positionieren, was das messen des Abstandes zum Sägeblatt erschwert.
6) Winkelanschlag. Erster Eindruck, gut durchdacht. Zweiter Eindruck, schlecht umgesetzt. Obwohl der Winkel sehr breit ist, kann man diese nicht voll nutzen. Es sind Einkerbungen an dem Winkel die das bessere halten am Werkstück ermöglichen, aber dafür die Breite des Werkstückes stark einschränken. Man kann mit dem Winkel auch 45° schneiden. Das hinzubekommen, ohne den Winkel dabei zu beschädigen, scheint unmöglich.


7) Staubabsaugung. Das ich mir für jedes Gerät inzwischen einen Adapter bauen muss, um da meinen Staubsauger anzuschließen, ist für mich schon normal. Aber hier gibt es noch zusätzlich das Problem das der Absaubanschluss in das Gerät eingesteckt wird. Es gibt keine Rastung so das sich der Anschluss ganz schnell wieder rauswackelt.

Abgesehen davon, ist es Praktische Maschine. Der Motor ist ausreichend Kraftvoll. Die Sägeergebnisse der zahnlosen Schleifscheiben ist super. Für die meisten der Tücken gibt es Lösungen, wenn man die auch erst bauen oder herausfinden muss.

Durch Metall geht die Maschine mit dem richtigem Sägeblatt auch sehr leicht. Ebenso wie durch Stein. Bei eine Fliese hatte ich aber wieder ein Problem, kurz vor ende bricht die Fliese. Ich hatte allerdings auch eine recht dünne Fliese zur Hand. Ich werde das noch mal mit einer anderen Fliese testen.

Das Randlose schneiden ist schon sehr gut. Es bleiben höchstens 2 mm stehen. Das ist definitiv ein vorteil gegenüber der Bosch Maschine. Hier muss man aber beachten, das man beim Randlosen schneider an Ecken wieder sehr eingeschränkt ist. Durch die Länge der Maschine kommt man nicht so weit in die Ecke, es bleiben gute 25 cm über, an die man nicht heran kommt.

Zuletzt ist die Schnitttiefe wesentlich besser als bei Bosch. Mit 2 cm kommt man auch durch handelsübliche Regalbretter leicht durch.  Anbei noch ein paar Bilder die ich zu dem test gemacht hatte.

5 Kommentare

  1. Wie es scheint, bin ich nicht der Einzige, der die von Dir angesprochenen Probleme hat. Überall sonst wird die Säge seltsamerweise ziemlich in den Himmel gelobt. Was mir noch aufgefallen ist:

    * Der Arm des Parallelanschlags befindet sich nicht auf einer Höhe mit dem Fuß, sondern ist ein paar Millimeter darüber. Daher liegt die Säge immer leicht schräg auf, wenn man ihn benutzt.
    * Der Winkelanschlag ist aus Kunststoff und biegt sich schon bei geringer Krafteinwirkung, so dass es schwierig wird, damit wirklich gerade zu sägen.
    * Das Gehäuse ist auf der linken Seite (Die man am Winkelanschlag führt) offen, so dass man am Anfang und Ende des Anschlages die Säge wohl oder übel verreißt.

    Insgesamt könnte die Säge ein Top-Gerät sein, aber speziell das Zubehör hat einige Schwächen…

    1. Es kommt ein wenig darauf an was man sonst für Werkzeug zur Verfügung hat. Und was für Aufgaben man bewältigen muss. Aber das Zubehör hat in keiner Weise überzeugt.

  2. Ich gehöre zu denen, die sehr zufrieden mit der Maschine sind. Zumindest, wenn wir das Zubehör mal weglassen. Das scheint bei Dremel generell nicht so toll zu sein.
    Ich säge/schneide fast generell mit einer Schiene/Dachlatte/Wasserwaage und einen Parallelanschlag habe ich noch nie benutzt. Daher sehe ich hier keine Nachteile gegenüber irgendeiner anderen Säge. Mit einem Parallelanschlag erzielt man überall keine perfekten Ergebnisse.
    Die Absaugung funktioniert und hält bei mir sehr gut, liegt eventuell daran, dass ich das passende Zubehör habe.
    Tauchschnitte werde ich mit der DSM20 wahrscheinlich nicht ausführen. Ich finde es bei runden Sägeblättern eh albern, da sich Ecken nur sehr umständlich ausschneiden lassen.

    Ist sicher alles eine Frage des Einsatzzweckes. Für gerade Schnitte, für die eine Handkreissäge zu groß und unhandlich ist, ist die DSM20 einfach genial.

  3. Nee – Nicht falsch verstehen. Die Säge selbst ist in der Tat super. Aber (Der Vergleich hinkt etwas, aber trotzdem) es ist ein bisschen, wie, als wenn man einen hervorragenden Motor ohne dazugehöriges Auto hat – Wenn man nun noch ein passendes Auto findet (aka, sich irgendwie passendes Zubehör kauft/bastelt/beschafft), dann hat man ein klasse Ergebnis 🙂

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